Gebetsformen

Die heilige Messe

Ist der Höhepunkt des Tages. In ihr hören wir das Wort Gottes – vor allem im Heiligen Evangelium – vereinigen uns mit dem Opfer Jesu und empfangen den Leib des Herrn. Indem wir unser Leiden mit dem Leiden Jesu vereinigen wird es fruchtbar für die Kirche und die Welt.

Die stille Anbetung

Die Gott das gibt, was Ihm gebührt und zu einer innigen Vereinigung mit Ihm führt, war für Clara die wichtigste Gebetsform. Sie warf sich oft vor dem Herrn nieder und wenn sie aus der Anbetung kam, lag auf ihrem Antlitz ein übernatürliches Leuchten.

Wir sollen klugen Jungfrauen gleichen, die mit der Lampe der Gottesliebe ihren Bräutigam erwarten.

Rosenkranz, Kreuzweg und gemeinsame Anbetung

sind ebenfalls Ausdrucksformen franziskanischen Betens.

Das Chorgebet (Stundengebet)

ist wie ein goldenes Netz, das sich über die einzelnen Tage, Wochen und Jahre breitet. Über alle Zeiten und Zeitabschnitte streut es himmlischen Glanz. Es besteht aus Psalmen, biblischen Texten, Bitten und Fürbitten.

Besonders das Psalmengebet berührt auf mystische Weise die tiefsten Sehnsüchte, Fragen und Leiden des menschlichen Lebens. Es ist das Gebet der Kirche durch die Jahrhunderte. 
Indem wir dieses Gebet in den Gnadenschatz der Kirche einfließen lassen, tauchen wir gleichsam selber hinein und erfahren Heiligung und Heilung.

In den Laudes begrüssen wir bei beginnender Morgenröte und der Schönheit der aufgehenden Sonne unseren auferstandenen Herrn und öffnen unser Herz für Ihn.

In den kleinen Horen bitten wir um den Segen für unser Tagewerk und weihen uns und all unser Tun Gott. So finden wir inmitten der Arbeit zu Ihm zurück und richten unseren Sinn neu auf ihn aus.

In der Vesper, erinnert uns die Sonne, die untergeht, um am Morgen wieder neu aufzustrahlen an Jesu Tod und Auferstehung. Er ist das Licht, das uns durch die Nacht, und einst ins ewige Licht führt.

Die Matutin oder Mette entstammt den altchristlichen Vigilien und ist die kirchliche Gebetsweihe der Nacht. Sie sollte deshalb nach der Vesper, bzw. vor den Laudes gebetet werden. Die Kirche hält dafür, dass die Nacht nicht bloss dem Schlaf, sondern auch dem Gebet gehört. Zur Matutin gehören ausgedehnte Lesungen und Wechselgesänge. Wir beten sie vor Hochfesten um Mitternacht, an Sonntagen am Morgen vor den Laudes und an Wochentagen am Abend.

Die Komplet beschließt den Tag und wir bitten Gott um seinen Schutz für die kommende Nacht.

Weitere Gebetsformen

Die Schwestern werden auch in weitere Gebetsformen eingeführt, zum Beispiel: Das aus der Ostkirche stammende Ruhegebet und Jesusgebet, Stossgebete, Litaneien, Novenen. Es bleibt der einzelnen Schwester überlassen, das eine oder andere besonders zu pflegen.