Berufung

Wie wird man Clara-Schwester?

«Ich stehe vor der Tür und klopfe an.
Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet,
bei dem werde ich eintreten
und wir werden Mahl halten
ich mit ihm und er mit mir.»

Offenbarung 3,20

So wie jeder Mensch einmalig ist, ist auch jede Berufung einzigartig.

Es gibt Menschen, die ihre Berufung schon sehr früh und klar erkennen, andere ringen darum.

Samuel hatte erst beim dritten Anruf mit der Hilfe Elis verstanden, dass Gott ihn rief (vgl. 1. Samuel 3, 1 -10) und Franziskus rang über zwei Jahre um seine Berufung.

Wichtig ist es:

  • dem Ruf gleich zu folgen damit er nicht unter den Dornen der Sorgen und Ängste dieser Welt erstickt
  • wie der Mann, der einen Schatz im Acker entdeckte, und mit Freude alles verkaufte, was er besass, damit er diesen Acker kaufen konnte

Für junge Frauen, die sich unsicher sind, ob sie eine Berufung haben, bieten wir Einkehrtage als Zeit der Berufungsfindung und der Vertiefung der persönlichen Gottesbeziehung an. Es ist auch möglich, eine Zeit als Gast bei uns zu weilen und im Kloster mitzuarbeiten, oder sich in Gesprächen begleiten zu lassen.

Ein erster Schritt in das Leben der Gemeinschaft beginnt mit dem Postulat, das in der Regel ein Jahr dauert. Die Interessentin lernt den klösterlichen Alltag kennen.

Es folgt ein zweijähriges Noviziat. Zum Noviziatsbeginn wird die Kandidatin eingekleidet – mit dem weißen Noviziatsschleier – und bekommt den Schwesternnamen. Unter der Leitung der Novizenmeisterin wird sie tiefer ins Ordensleben eingeführt.

Am Ende des Noviziates werden die zeitlichen Gelübde auf drei Jahre abgelegt. So hat es das Kirchenrecht seit 1917 festgelegt. Aber im Herzen soll die Hingabe schon bei diesem Schritt ganz sein. Die Schwester bekommt den braunen Schleier der Gemeinschaft und ist nun Professschwester.

Nach diesen drei Jahren findet die Ewige, feierliche Profess statt. Die Schwester empfängt den Ring, der sie auf Lebenszeit an ihren Bräutigam Christus und an die Gemeinschaft bindet.